IM TEAM: KOSTEN CONTRA QUALITÄT

Konflikte im Team entstehen oft aus dem Widerspruch zwischen Qualität und Zeit/Kosten. Beenden Sie Endlos-Diskussionen durch klare Führung. Mit Praxistipp!

Sagen die Kosten zur Qualität: „Wenn Du noch lange brauchst, will Dich keiner mehr haben.“
Antwortet diese: „Ich bin made in Germany, bekannt für Perfektion.“ –
„Formvollendet bis zum Untergang.“ – „Ach Kosten, Ihr seid hässlich!“

Qualität und Zeit/Kosten: Diese Polarität führt oft zu Reibungen in Teams. Wo die einen schon längst fertig wären, sind andere noch lange nicht zufrieden. Darüber kann man trefflich diskutieren. Stundenlang, denn so lange kein Zielwert gesetzt ist, haben beide Seiten irgendwie Recht. In jedem gut besetzten Team gibt es Mitarbeiter, die auf die Qualität achten und solche, die vorantreiben, um effizient zu bleiben.

Qualität, Zeit und Kosten – diesen Widerspruch aufzulösen ist Führungsaufgabe. Ein Team braucht eine einheitliche Vorstellung davon, was Priorität hat und wie hoch die Ziellatte liegt. Nur dann können sich die Teamplayer mit ihren unterschiedlichen Stärken ergänzen – statt sich in die Haare zu bekommen.

Ich staune immer wieder, wie häufig Teams sich uneins sind über das angestrebte Qualitätsniveau. Am einfachsten scheint es noch in Extremfällen: Ein Überraschungsei wird anders produziert als medizinisches Gerät. Doch wie schnell darf das Plastikspielzeug zerbrechen, wie teuer die Medizintechnik werden? Wenn Sie als Team gute Arbeit leisten wollen, brauchen Sie ein gemeinsames Verständnis darüber, was „gut genug“ bedeutet.

Ihr Risiko, wenn es fehlt: Sie verlieren Kunden oder verschwenden Geld.

Praxistipp

Sie sind Mitarbeiter im Team? Fordern Sie von Ihrem Chef ein, die Qualitäts-/Kosten-Frage mit dem Team zu besprechen. Situationsabhängig braucht es eine klare Vorgabe oder eine gemeinsame Klärung.

Sie sind Führungskraft? Überlegen Sie: Ist es für Sie selbst ganz klar, welches Qualitätsniveau die Produkte (Ergebnisse) Ihres Teams haben sollen? Können Sie deutlich sagen, welcher Aufwand dafür betrieben werden soll?
Wenn Sie es genau wissen: Kalkulieren Sie ein, dass es in Ihrem Team trotzdem unterschiedliche Interpretationen gibt. Wiederholen Sie regelmäßig Ihre Vorstellung.
Sie sind sich unschlüssig oder noch in der Planungsphase? Dann diskutieren Sie es mit Ihrem Chef oder mit Ihrem Team. Und treffen Sie eine Entscheidung. Markieren Sie die Entscheidung deutlich und kommunizieren Sie sie, damit Sie nicht in eine Diskussions-Endlosschleife geraten.

Wenn Sie Ihre Arbeit am Produkt besprechen, visualisieren Sie die 3 Faktoren Qualität, Zeit, Kosten. Erledigen Sie das vorher, wenn es eine eindeutige Vorgabe von oben gibt oder während der Besprechung, wenn sie das Qualitätsniveau gemeinsam festlegen.

Gibt es bereits Unstimmigkeiten im Team über das gewünschte Qualitäts-/Kostenverhältnis? Dann ist eine intensivere Klärung und/oder eine Vorgabe von Seiten des Managements notwendig. Investieren Sie hier Zeit, bevor die Diskussionen noch mehr Reibungsverluste fordern.

Achtung, Qualitätsfalle! Wir sind in Deutschland gewöhnt, unsere Sache richtig gut zu machen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, auch zu überlegen, ob etwas seinen Zweck schneller und günstiger vielleicht genauso erreichen kann. Kein Mensch braucht ein Überraschungsei mit einem perfekten Spaltmaß.

Eine Denkhilfe bietet hier das Pareto-Prinzip …

Zurück
Zurück

SO WIRD DIE WEIHNACHTSFEIER EIN ERFOLG FÜRS TEAM